GFK Formenbau - Neuaufbau Motorhaube

das Problem kennt wohl jeder, im Laufe der Zeit altern Formen doch sehr und werden rissig, Abplatzungen sind entstanden, oder die Oberfläche ist einfach nicht mehr brauchbar !

so war es auch in meinem Fall, die Form der Motorhaube vom Olympia Flipper hat nun gut 40 Jahre auf dem Buckel und kann so leider nicht mehr benutzt werden. Hier möchte nun zeigen wie ich eine neue Form gebaut habe.

so sah also die alte Form aus....einfach unbrauchbar !

Form wurde mehrfach gewachst und anschließend gut mit PVA versiegelt. Danach kamen noch 2 Anstriche mit weißem Gelcoat rein.

Neubau Form für den Olympia Flipper

aus einzelnen Streifen Glasgewebe wurde hier das neue Urmodell laminiert. Da hier Gewicht keine Rolle spielt, wurde entsprechend viel Gewebe eingearbeitet, damit das neue Urmodell schön stabil wird. Abschließend habe ich Abreissgewebe aufgebracht, da später noch eine Verstärkung eingeklebt werden muss.

nach ausreichender Trockenzeit war dann das Entformen kein Problem mehr. Es kam ein Urmodell heraus, welches natürlich noch alle Fehlstellen der alten Form zeigte.

Da aber das eingesetze Gelcoat knochenhart und wunderbar schleifbar ist, entstand nach einer Schleiforgie eine sehr glatte Oberfläche. An manchen Stellen musste noch ein wenig Spachtel kleine Fehlstellen ausgleichen..

der Kontur entsprechend wurde aus 5mm Sperrholz eine Verstärkung des Bodens erstellt. Diese ist notwendig damit das Urmodell fest auf dem Trennbrett verschraubt werden kann. Bei der späteren Entformung hilft diese Methode auch sehr.

mittels 10mm Balsaleisten als Abstandshalter, wurde die Verstärkung in das Urmodell eingeklebt. Nach Trocknung wurden die Balsaleisten wieder entfernt.

Nun wurde die umlaufende Kante des Urmodells absolut plan geschliffen, damit diese ohne Spalt auf die Trennebene passt.

Trennebene wurde mehrfach gewachst und das Urmodell von unten mit 3 Spaxschrauben verschraubt.

das ganze Urmodell wurde nun mit Polierpaste auf Hochglanz poliert, und anschließend mehrfach gewachst. Die Oberfläche ist nun hochglänzend, bereits mehrfach gewachst und damit bereit für den Formenharz.

am nächsten Tag konnte dann der Formenharz aufgetragen werden. Dieser wird immer nur in eine Richtung aufgetragen um Lufteinschlüsse zu vermeiden. Von unten nach oben habe ich also Formenharz aufgetragen.

so wurde also das neu erstellte Urmodell komplett mit Formenharz bedeckt. Nun musste abgewartet werden bis der Formenharz beginnt zu gelieren. Wenn man am Rand mit dem Fingernagel noch eindrücken kann, aber man kein Harz am Finger hat, ist der richtige Zeitpunkt gefunden um den weiteren Aufbau der Form aufzubringen.

der richtige Zeitpunkt war gekommen, und als erstes habe ich mit Mumpe die Kante aufgefüllt.

da ich ohne Kupplungsschicht arbeite, wurde sofort der gelierte Formenharz dick mit Laminierharz eingestrichen. Das ist auch eine Art Kupplungsschicht, aber ohne Glasfaserschnitzel oder ähnlichem.

nach einer etwa 1-stündigen Pause habe ich dann die ersten Gewebelagen laminiert. Von unten nach oben wurden entsprechende Gewebestreifen laminiert.

der obere Bereich wurde auch mit Mumpe aufgefüllt und einige Lagen Gewebe wurde aufgebracht. Nach etwa 10 Schichten Gewebe hatte ich dann die geforderte Schichtstärke von etwa 4mm erreicht und alles musste nun 5 Tage aushärten.

nach ausreichender Aushärtezeit habe ich dann die Form mit der Multisäge ( Multimaster ) bis in das Trennbrett aufgesägt. Nun konnte ich mit Keilen jeweils von den Seiten die Form relativ einfach vom Trennbrett trennen. Und genau dafür war es zu Anfangs wichtig dass das Urmodell wirklich fest auf dem Trennbrett befestigt war.

hier nun die Form von aussen

und hier gerade nach der Entformung.

damit ist der Formenbau der Motorhaube abgeschlossen. Die Oberfläche glänzt schon jetzt, nun geht es an das säubern der Kanten und dann wird die Form 8-10 mal gewachst. Die Ablüftzeit von etwa 6 Stunden zwischen den einzelnen Aufträgen ist unbedingt einzuhalten.